Steinen-Hägelberg (ib). Vergnügliche Stimmung, unterhaltsames Programm und ein sozialer Aspekt waren die Begleiter des Sommerfestes des Kranken- und Altenpflegevereins Hägelberg. Hinzu kam die schöne Aussicht vom Waldfestplatz, der anlässlich des Termins mit herrlichem Panoramablick aufwartete.
Viele Jahre verlief das Fest ohne programmatischen Höhepunkt, bereits zum zweiten Mal wurde eine Theatervorstellung organisiert, berichtete die Vorsitzende Gabriele Kaiser-Bühler. Die neue Ausrichtung diene dazu, Publikum über die eigenen Reihen hinaus anzulocken. Steigern wolle man auf diesem Wege die Einnahmen, deren Gewinn dem Hallenbauförderverein zugunsten des neuen Dorfgemeisnchaftshauses zukomme. Wünschenswert wäre laut Kaiser-Bühler, wenn das erneuerte Konzept als Anreiz für die Hägelberger Vereine diene, es dem Kranken- und Altenpflegeverein gleich zu tun. Seitdem die Fördergelder, im Frühjahr bewilligt, nicht wie erwartet ausfallen, setze man wiederum auf Eigeninitiative.
Das Publikum lohnte den Einfall der Aufführung mit erwartungsvoller Geste. Lange vor Beginn sicherte man sich die besten Plätze. Zu Gast war erneut der „Schwesternverein“ Frauenverein Schlächtenhaus-Hofen mit seiner Laienspielgruppe. Spannungsreich gestaltete sich der Titel des diesjährigen Stücks „Flitterwochen zu siebt“. Die alemannische Version stammt aus der Feder von Sabine Kuttler, erklärte Waldtraut Leonhardt. Gemeinschaftlich erarbeitete sich das bewährte Team den Stoff und dessen Umsetzung. Bezüglich der Regie brachte sich laut Kaiser-Bühler Verena Roßkopf ein.
Die Handlung führte ein Hochzeitspaar auf den Hof des Onkels des Frischvermählten. Dort war man natürlich nicht allein. Als Störenfried erwies sich Hilde, eine verwandte Quasselstrippe. Jugendfreundin Traudi tauchte auf sowie deren Freund Sepp, und ständig ins Gemach der Brautleute zog es auch Onkel Alois. Jeder hatte eigene Absichten, allesamt völlig harmlos, versteht sich. Alois etwa suchte nach signalroter Reizwäsche, die nicht von seiner Burgi stammte. Fügen sollte es sich, dass die Betten nacheinander belegt wurden, worüber nicht jeder im Bilde war. Sich im Schrank und Nebenzimmer zu verstecken, gehörte ebenso zum Verlauf wie überraschende Momente. Stand doch Göttergatte Ernie plötzlich samt Jugendliebe Traudi vor der wenig erbauten Heidi, als diese eine Gesichtsmaske auflegte. Bereits zuvor quäkte sie nach ihrer „Muddi“, was ihr Lacher einbrachte.
Viel Humor, teils saftiger Natur, spickte die Vorführung, belohnt mit hörbarem Gelächter. „Mini Alti het mi büglet“ (Alois). Die Würze lieferten markige Sprüche („alles, was nicht alemannisch spricht, und sei es ein Japaner, ist ein Preuß“). Reichlich versorgt wurden die Zuschauer mit Lebensweisheiten, „erst stehe man vor dem Altar, dann an der Front“. Nach Verwicklungen und Missverständnissen samt der Prise dramaturgischer Raffinesse endete der Schwank schlussendlich zu aller Wohlgefallen. Neu belebte die vierte Vorstellung dieser Saison ein Mann. Alex Ratsch sprang kurzfristig als Traudi ein, was die Akteure sowie Gabriele Kaiser-Bühler mit einem besonderen Dank quittierten.